No Sleep Till Berlyn
Zwei (und nicht drei, wie rebellisch!) Stunden vor dem Flug setzt uns das Taxi am JFK ab. Die Schlaflosigkeit der letzten Tage führte zu Überdrehtheit und einem Mangel an Abschiedsschmerz. Glücklicherweise. Aber auch zu noch größerer Verpeiltheit als üblich. Eine Minute nachdem das Taxi weg ist, merke ich, mein Portmonee ist auch weg. Scheiße, im Taxi! Ich renne noch, aber keine Chance. Die Telefonkarten sind leertelefoniert, das letzte Geld ist im - Portmonee. Was nun, was nun? Giles hat noch einen Dollar. Ich renne in den Terminal, muss dringend telefonieren. Am Mietautostand gucken sie verständnislos. Irgendwo sei hier ein Münztelefon. Super, ich mit meinem Schein. Gegenüber ist ein Hotdog-Stand, Nathan's. Nein, sie könnten mir den Dollar nicht wechseln, kein Kleingeld. Was für ein Abschied, denke ich mir und langsam ist mir doch zum Heulen. Die Frau bei Nathan's fragt: "Welche Nummer?" Sie lässt mich von ihrem Handy anrufen. Unsere Vermieterin, die das Taxi bestellt hat, dann auch noch die Taxizentrale. Das dauert ewig. Unser Fahrer muss erst rechts ranfahren und das blöde Ding suchen. Klein und schwarz. (Mein nächstes wird ein bunt-blinkendes von Hello Kitty sein.) Ok, er hat's. Wenig später ist er wieder am Flughafen und übergibt mir mein Portmonee. Er strahlt mich nur an und wünscht mir einen guten Flug. Nehmen will er nichts. Der Abschied ist gerettet.
cherri - 24. Mai, 11:44
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