Mittwoch, 30. August 2006

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Jetzt ist es fast schon eine Woche und ich bin zu nichts gekommen. Die Tage hier sind vollgepackt und anstrengend, es hat schon ewig gebraucht, bis ich ein Kabel für meinen Computer gekauft habe. Und ich hatte mir so viel vorgenommen: Lesen, schreiben, fotografieren, zeichnen. Alles, was ich bisher fertig gebracht habe, ist ein lausiges Bild. Ansonsten ist mir der Stift im Bett ausgelaufen, weil ich drüber eingeschlafen bin.

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Um dem Nachdenklichen hier mal nicht so viel Gewicht zu geben: Ich etabliere mich gerade als Manhattan-Chick. Beim sehr frühmorgentlichen Joggen im Central Park und strömendem, schüttendem Regen - was für ein Lauf! - erstmal ein Date ausmachen. So ist das hier. Er hat einen Boxer, und ich mag Boxer. Also treffen wir uns beim Cubaner und trinken Mojitos. Jetzt will er auch noch essen gehen und zum Baseball und an den Strand und wasweißichnochalles. Und ich denke mir, Drinks waren nett, aber damit ist's auch gut. Andererseits würd ich auch ganz gerne mal wieder zum Baseball ...

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Der erste Abend. Meine Mutter ist müde, ich eigentlich auch, aber aufgekratzt. Zum ersten Mal für länger in Manhattan wohnen, seltsame Vorstellung. Ich will nur raus und mich umsehen. Und gehe los und kann es noch gar nicht so richtig fassen, überhaupt wieder hier zu sein. Andererseits fühlt es sich auch fast beängstigend normal an. Kein richtiger Euphorierausch, bis heute nicht. Den Broadway runter, meine alte Strecke von der Arbeit. Die Begeisterung ist so gedämpft, was ist nur los? Vielleicht ist es die drückende Verantwortung als Reiseleiterin für meine Mutter? Dass ich jetzt alles mit anderen, kritischeren Augen sehe? Das graue, endlose Regenwetter, das die Stimmung drückt und die Stadt eher wie einen Moloch erscheinen lässt? Meine überzogenen Erwartungen, die mit der glücklichen, hyperaktiven Zeit vor zwei Jahren verknüpft sind? Ich fühle mich schon glücklich, ich habe Energie und bin aktiv. Aber vielleicht fehlt mir ein bisschen die Aufgabe? So richtig am Entecken bin ich nicht - eher am Zeigen und Erinnern. Revisit. Alles noch wie früher, alles an seinem Platz, nur die vertrauten Gesichter fehlen. Die vertrauten, die ich finde, sind Gesichter aus Berlin. Was schön ist, aber mich vom Ort entfernt. Schon am JFK stand ein Ex-Date von mir kurz vor uns in der Immigration-Schlange. Er fliegt gleich weiter nach Vegas zum Arbeiten, aber auf dem Rückweg bleibt er ein paar Tage hier. (Also doch auch ein Date in spe.)
Natürlich gibt es auch neue Gesichter, die langsam vertrauter werden. Aber das macht alles so beliebig. Gut, ich habe es auch noch nicht hard enough versucht. Ok, ok. Ich bin ja auch wirklich eingebunden. Aber ich frage mich, wie es wohl weitergehen wird.

Neuanfang

Da bin ich endlich mal früh zu Hause mit Zeit und Muße und sitze kommunikationsmäßig auf dem Trockenen. Das Handy ist alle, das geklaute WLAN lässt sich nicht klauen, was nun? Trockenbloggen.

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