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Der erste Abend. Meine Mutter ist müde, ich eigentlich auch, aber aufgekratzt. Zum ersten Mal für länger in Manhattan wohnen, seltsame Vorstellung. Ich will nur raus und mich umsehen. Und gehe los und kann es noch gar nicht so richtig fassen, überhaupt wieder hier zu sein. Andererseits fühlt es sich auch fast beängstigend normal an. Kein richtiger Euphorierausch, bis heute nicht. Den Broadway runter, meine alte Strecke von der Arbeit. Die Begeisterung ist so gedämpft, was ist nur los? Vielleicht ist es die drückende Verantwortung als Reiseleiterin für meine Mutter? Dass ich jetzt alles mit anderen, kritischeren Augen sehe? Das graue, endlose Regenwetter, das die Stimmung drückt und die Stadt eher wie einen Moloch erscheinen lässt? Meine überzogenen Erwartungen, die mit der glücklichen, hyperaktiven Zeit vor zwei Jahren verknüpft sind? Ich fühle mich schon glücklich, ich habe Energie und bin aktiv. Aber vielleicht fehlt mir ein bisschen die Aufgabe? So richtig am Entecken bin ich nicht - eher am Zeigen und Erinnern. Revisit. Alles noch wie früher, alles an seinem Platz, nur die vertrauten Gesichter fehlen. Die vertrauten, die ich finde, sind Gesichter aus Berlin. Was schön ist, aber mich vom Ort entfernt. Schon am JFK stand ein Ex-Date von mir kurz vor uns in der Immigration-Schlange. Er fliegt gleich weiter nach Vegas zum Arbeiten, aber auf dem Rückweg bleibt er ein paar Tage hier. (Also doch auch ein Date in spe.)
Natürlich gibt es auch neue Gesichter, die langsam vertrauter werden. Aber das macht alles so beliebig. Gut, ich habe es auch noch nicht hard enough versucht. Ok, ok. Ich bin ja auch wirklich eingebunden. Aber ich frage mich, wie es wohl weitergehen wird.
Natürlich gibt es auch neue Gesichter, die langsam vertrauter werden. Aber das macht alles so beliebig. Gut, ich habe es auch noch nicht hard enough versucht. Ok, ok. Ich bin ja auch wirklich eingebunden. Aber ich frage mich, wie es wohl weitergehen wird.
cherri - 30. Aug, 16:55
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